Akkordeonclub Höllental goes Rock
Schon vor dem Konzert sah man die freudigen Gesichter der Musiker und Musikerinnen. Nach zwei Jahren endlich durfte man wieder öffentlich spielen. Der Abend wurde vom Schülerorchester unter der
Leitung von Isabell Furtwängler eröffnet. Fast dreißig Kinder saßen auf der Bühne und spielten kleine Stücke wie Widele wedele oder Oh when the Saints. Dienstbare Notenlotsinnen saßen zwischen
den Kindern und wenn eines der Kinder die Orientierung im Notendschungel verloren hatte, führten sie unauffällig die Mädchen wieder zurück auf den Notenpfad. Die Jungmoderatorinnen Sara, Lilly
und Lena unterhielten das Publikum dazwischen mit humorvollen Weihnachtsanekdoten. Nach der großen Beethoven-Hymne Freude schöner Götterfunken sangen die Kinder mit dem Publikum noch zwei
Weihnachtslieder. Das Jugendorchester unter der Leitung von Kristina Wißler präsentierte ein kleines Rockkonzert, das von den jeweiligen Rockstars eingeleitet wurde. Die Jugendlichen schlüpften
in die Rollen von Bryan Adams oder Samu Haber und erzählten einiges über die Herkunft der Stücke. Das Jugendorchester bekam mit Alexander Brugger an der E-Gitarre und mit Christoph Brugger am
Drumset eine machtvolle Unterstützung. Es wurde ein Streifzug durch die jüngere Rockgeschichte mit Viva la Vida und Summer of 69. Mit dem Stück Altes Fieber von den Toten Hosen heizte das
Ensemble dem Publikum mächtig ein, Kristina Wißler hielt die Truppe mit ihrem Taktstock zusammen. Das Publikum forderte eine Zugabe. Mit The eye oft he Tiger aus Rocky III wuchtete der
Schlagzeuger mit den Jugendlichen noch einmal Powerbeats in den Saal. Nach der Umbaupause kam das Konzertorchester auf die Bühne und spielte zum Kontrast die weihnachtliche Händel-Hymne
Tochter Zion. Unter der Leitung von Katharina Steiert wurde es noch einmal klassisch: ein Medley verschiedener Mozartmelodien mit Teilen aus dem Türkischen Marsch, Figaros Hochzeit und Fragmenten
aus Sinfonien bekam Mozart einen poppigen Akkordeonsound. Der Vorstand des Vereins Simon Schuler und Frau Bianca Buß moderierten auf ungezwungen Art den dritten Konzertteil. Sogar das
Höllentallied im modernisierten Arrangement von Gottfried Hummel kam noch an diesem Abend zu Ehren. In der Corona-Zeit hatten sich eine Menge Ehrungen angestaut. Ein ganzes Heer von Musikerinnen
wurde nun vom DHV (Deutsche Harmonika Verband) für ihre Mitgliedschaft und ihren Einsatz für den Akkordeonverein geehrt. Abschließend wurde es noch einmal richtig rockig. Die Hits von Pink und
Bon Jovi wurden diesmal von zwei synchron spielenden Schlagzeugern begleitet und die Sommerberghalle bebte unter dem Forte des gereiften Orchesters. Natürlich forderte das Publikum Zugaben. Mit
What a feeling von Giorgio Moroder und dem besinnlichen Halleluja nach dem Lied von Leonhard Cohen verabschiedete sich das Konzertorchester von dem gut gefüllten Saal.
Uli Führe